Clematis Schnittgruppe
Gartenwissen
Clematis
Es gibt sie in vielen Farben und Sorten. Und genau da liegt das Problem, denn nicht alle wollen gleich
behandelt werden. So steht man schnell vor dem Problem: „Wie schneide ich meine Clematis?“
Denn es gibt 3 Schnittgruppen und für jede gelten andere Regeln.
Aber woher weiß ich nun, welcher Schnittgruppe meine Clematis angehört?
Nun, wir schauen uns an, wann sie blüht. Zeigt sie schon im zeitigen Frühjahr (Februar / März)
Knospenansätze an kurzen Trieben, die im Vorjahr gewachsen sind, dann gehört sie in:
Schnittgruppe I
Schnittzeitpunkt: nach der Blüte, der Schnitt erfolgt nach Bedarf, wenn sie zB. zu üppig geworden ist,
nicht jährlich schneiden
Arten: alle früh blühenden wie
- C. alpina
- C. montana
- heimische, starkwüchsige Wildarten - Gewöhnliche Waldrebe
(Cle matis vitalba)
- Immergrüne Clematis
Clematis, die ab Juni blühen, bilden dagegen Blüten am diesjährigen Holz (Austrieb) und gehören in
Schnittgruppe III
sie werden jedes Jahr stark zurückgeschnitten, um dicht und üppig zu blühen.
Schnittzeitpunkt: später Herbst oder zeitiges Frühjahr, bis ca. 30 cm über dem Boden
Arten:
- Stauden Clematis
- C. viticella
- C. tangutica
- C. orientalis
- C. texensis
Schnittgruppe II
Clematis in dieser Gruppe sind quasi eine Mischung aus den beiden anderen Gruppen.
Sie blühen sowohl am letztjährigen Holz, als als auch an den diesjährigen Trieben,
was dafür sorgt, dass wir sie zweimal blühen sehen. Manche Sorten, wie z.B. die Sorte ‚Multi Blue‘, trägt erst am
alten Holz gefüllte Blüten und später an den jungen Trieben nur ungefüllte.
Schnittzeitpunkt:
1. später Herbst oder zeitiges Frühjahr, ca. 1/2 einkürzen
2. und Frühsommer nach der Hauptblüte, Verblühtes ausputzen und
etwas einkürzen
Sorten: alle 2 x blühenden, groß blumigen Hybriden
Für alle 3 Schnittgruppen gilt: um kräftige, gut verzweigte Pflanzen zu erhalten, ist es angeraten, einen sogenannten
Aufbauschnitt durchzuführen. Dabei werden die neu gesetzten Pflanzen, spätestens aber im kommenden Frühjahr,
stark zurückgeschnitten. So können sie ein starkes Wurzelsystem entwickeln und sich oberirdisch kräftig verzweigen.
Das heißt unter Umständen zwar, im ersten Jahr auf Blüten verzichten zu müssen, dafür bekommt man aber in den
Folgejahren kräftige Pflanzen mit üppigem Flor.
Zu guter Letzt: Wie pflanze ich eine Clematis?
Wenn man sie aus dem Topf gelöst hat, schaut man sich die Wurzeln an.
Sind sie dick und fleischig (bei groß blumigen Hybriden, Viticellas, Integrifolia u.a.) - werden sie tiefer gepflanzt,
als sie im Topf waren.
Feine, verzweigte Wurzeln (Montana, Vitalba, Tangutica) werden nicht tiefer gepflanzt.
Vor der Pflanzung wird der Topf in einen Eimer mit Wasser gesetzt, wo sich der Wurzelballen mit Wasser vollsaugen kann.
Anschließend werden sie je nach Wurzelform / Art in das vorbereitete Pflanzloch gesetzt und dieses mit frischer,
humoser Pflanzerde gefüllt.Vorsichtig die Erde um den Wurzelballen andrücken und angießen.
